Swiss Aquatics bietet als nationaler Fachverband für die aquatischen Sportarten mit dem Kids Learn to Swim Programm ein effizientes und kreatives Ausbildungssystem an, welches die Kinder motiviert, sich im Wasser zu bewegen, sie spielerisch weiterbringt und den Spass und die Lust am Nass weckt. Die drei methodischen Grundlagen lauten: Lernen und Leisten durch Spass, Variantenreiches Lernen und Üben, Lernen durch aktives Bewegen. Die Ausbildung beginnt mit der Basic Ausbildung (Level 1-6) und wird fortgesetzt mit der Advanced Ausbildung (Level 7-10). Die Identifikationsfiguren Bobby, Tina und Tim begleiten die Kinder während der Basic und Advanced Stufe. Anschliessend kann die Ausbildung in der sportartenspezifischen Specific-Stufe fortgesetzt werden. Weitere Informationen können in der Kids Ausbildungsbroschüre gefunden werden.

 

Die Basic-Ausbildung (Level 1-6)

In der Basic-Ausbildung sollen Kinder, die erstmals mit dem Element Wasser in Berührung kommen, eine spielerische Wassergewöhnung und eine gezielte Grundausbildung erfahren. Durch den strukturierten Aufbau der Ausbildungsstufen (Levels) wird ein solides Fundament geschaffen und die Lagen Rücken und Kraul schrittweise eingeführt.

Die detaillierten Levelinhalte zu Level 1-6 findest Du untenstehend.

  1. Autonomie: sicherer Einstieg ins Wasser und Ausstieg aus dem Wasser
    Die Kinder können selbstständig ins Schwimmbecken steigen und dieses wieder verlassen.
  2. Atmen und orientieren: dreimal sichtbar unter Wasser ausatmen. Augen auf!
    Die Kinder können hintereinander dreimal vollständig unter Wasser tauchen, die Augen sind dabei geöffnet. Sie atmen unter Wasser sichtbar aus und über Wasser nur einmal ein.
  3. Schweben: in freier Position während mindestens fünf Sekunden schweben und anschliessend zurück in den sicheren Stand gelangen
    Die Kinder können aus dem Stand eine schwebende Position einnehmen (Hocke, Bauchlage, Rückenlage usw.). Diese Position behalten sie während fünf Sekunden ohne jegliche Unterstützung bei.
  4. Sicherer Sprung in standtiefes Wasser
    Die Kinder können selbstständig vom Beckenrand in standtiefes Wasser (Brusthöhe des Kindes) springen.
  1. Gleiten in Bauch- und Rückenlage ohne Beinewegung für während mindestens fünf Sekunden (Armposition frei wählbar)
    Die Kinder können in Bauch- und in Rückenlage mindestens fünf Sekunden gleiten. Dabei ist es wichtig, dass sie die Beine nicht bewegen, ausatmen und eine gestreckte Körperposition einnehmen.
  2. Wechselbeinschlag in Bauch- und Rückenlage während mindestens fünf Sekunden (Armposition frei wählbar)
    Die Kinder können sich in Bauch- und in Rückenlage mindestens fünf Sekunden ausschliesslich mit Wechselbeinschlag fortbewegen und atmen dabei aus. Die Arme sind in Streamline-Position1 oder am Körper angelegt.
  3. Gestreckter Sprung ins Wasser mit angelegten Armen und vollständigem Unter-Wasser-Tauchen
    Die Kinder können in einer gestreckten Körperposition ins Wasser springen und tauchen vollständig unter. Dabei sind die Arme am Körper angelegt.
  4. Freier Sprung ins Wasser; auftauchen, ohne den Boden zu berühren und selbstständig zurück zum Beckenrand schwimmen
    Die Kinder können die Übungsabfolge ohne Unterstützung durchführen. Sie verstehen, dass sie bei einem unkontrollierten Fall ins Wasser die Fähigkeit besitzen, sich selbstständig zurück an den Beckenrand zu retten.
  1. 10 m Wechselbeinschlag in Bauch- und Rückenlage (Arme angelegt und in Streamline-Position)
    Die Kinder können sich sowohl mit angelegten Armen wie auch in Streamline-Position in Bauch- und in Rückenlage mit Wechselbeinschlag fortbewegen. Dabei nehmen sie eine gestreckte Körperposition ein und atmen kontinuierlich aus.
  2. 10 m Wechselbeinschlag mit Drehung von der Bauch- in die Rückenlage und zurück, Arme am Körper angelegt
    Die Kinder können sich mit Wechselbeinschlag fortbewegen und drehen sich dabei fortlaufend von der Bauch- in die Rückenlage und zurück. In Bauchlage atmen sie aus, in Rückenlage ein.
  3. Drei bis vier Zyklen Rücken
    Die Kinder können in einer guten Wasserlage drei bis vier Zyklen Rücken schwimmen. Dabei ist wichtig, dass der Kopf in der Verlängerung der Wirbelsäule ist (Ohren befinden sich im Wasser) und die gestreckten Arme kontinuierlich rotieren.
  4. Sprung ins Wasser (gestreckt oder gehockt), vollständiges Unter-Wasser-Tauchen und passives Auftauchen
    Die Kinder können nach einem Sprung ins Wasser, mit vollständigem Untertauchen, ohne auszuatmen den Wasserauftrieb nutzen und sich Richtung Oberfläche treiben lassen.
  1. 10 m Rücken
    Die Kinder können in einer guten Wasserlage 10 Meter Rücken schwimmen. Dabei ist wichtig, dass die gestreckten Arme kontinuierlich rotieren und schulterbreit eintauchen.
  2. Drei Zyklen Kraul ohne Seitatmung
    Die Kinder können drei Zyklen mit aktivem Ausatmen Kraul schwimmen. Der Kopf bleibt dabei in der Verlängerung der Wirbelsäule. Die Arme werden gestreckt oder gebeugt im Wechselzug über Wasser nach vorne geführt. Die Einatmung wird noch nicht berücksichtigt.
  3. Rolle vorwärts ins Wasser
    Die Kinder können vom Beckenrand eine Rolle vorwärts ins Wasser ausführen. Dabei tauchen sie kopfwärts ein und vollenden die Rolle unter Wasser.
  1. Sechs Zyklen Kraul
    Die Kinder können sechs Zyklen Kraul mit Seitatmung schwimmen. Sie atmen regelmässig unter Wasser aus und seitlich ein. Die Arme werden gestreckt oder gebeugt im Wechselzug über Wasser nach vorne geführt und schulterbreit eingetaucht.
  2. 15 bis 20 m Rücken
    Die Kinder können in einer guten Wasserlage 15 bis 20 Meter Rücken schwimmen. Dabei ist wichtig, dass das Eintauchen der Arme durch eine Körperrotation um die Längsachse unterstützt wird.
  3. Kopfsprung aus sitzender oder hockender Position
    Die Kinder können aus einer sitzenden oder hockenden Position mit den Armen in Hochhalteposition und mit den Fingerspitzen voran ins Wasser tauchen.
  1. 25 m Rücken mit Start
    Die Kinder können 25 Meter Rücken schwimmen. Der Start erfolgt mit Abstoss in Rückenlage im Wasser oder mit Kopfsprung und anschliessender Drehung unter Wasser in die Rückenlage. Dabei ist es wichtig, dass die gestreckten Arme schulterbreit mit der Kleinfingerseite eintauchen, unterstützt durch die Körperrotation um die Längsachse.
  2. 15 bis 20 m Kraul mit Kopfsprung
    Die Kinder können 15 bis 20 Meter Kraul schwimmen, beginnend mit einem Kopfsprung. Die Rückholphase wird mit hohem Ellbogen ausgeführt.
  3. Kopfsprung mit anschliessender Unterwasserphase (in Streamline-Position gleiten und anschliessendem Beinschlag)
    Die Kinder können aus einer stehenden Position mit den Armen in Hochhalte und mit den Fingerspitzen voran ins Wasser tauchen.
    Hochhalteposition und mit den Fingerspitzen voran ins Wasser tauchen.

Das Level Try & Play

Im Anschluss and die Basic-Stufe oder im Verlaufe der Advanced-Ausbildung besteht die Möglichkeit, das Level Try&Play zu besuchen. Dieses aquapolysportive Schnupper-Level führt die Kinder in die olympischen Sportarten Artistic Swimming, Wasserspringen und Wasserball ein.

Die Advanced-Ausbildung (Level 7-10)

In der Advanced-Ausbildung wird auf den erarbeiteten Grundlagen der Basic Ausbildung aufgebaut. Rücken, Kraul und der Start werden vertieft, während die Schwimmstile Brust und Schmetterling sowie die Wenden eingeführt werden. Mit Abschluss der Advanced-Ausbildung beherrschen die Kinder alle vier Schwimmstile und sind bestens vorbereitet, in einen Verein überzutreten und sich in weiterführenden Kursen im Bereich Leistungs- oder Breitensport weiterzubilden.

Die detaillierten Levelinhalte zu Level 7-10 befinden sich untenstehend.

  1. 25 m Kraul mit Startsprung
    Die Kinder können einen korrekten Startsprung mit Unterwasserphase (in Streamline-Position gleiten, Übergang zum Delfinbeinschlag) ausführen und anschliessend 25 Meter Kraul mit Dreier-Zug schwimmen.
  2. 15 m Delfinbewegung
    Die Kinder können eine kontinuierliche Körperwelle ausführen. Dabei ist die Armposition frei wählbar (in Streamline-Position oder am Körper angelegt).
  3. Sechs Brust-Beinschläge mit Atmung
    Die Kinder können in Bauchlage sechs Brust-Beinschläge mit einer Schwung-Stoss-Bewegung ausführen. Dabei ist es wichtig, dass sie beim Anziehen der Beine ein- und beim Strecken wieder ausatmen. Eine Scherbewegung ist nicht erlaubt. Die Arme sind nach vorne gestreckt oder am Körper angelegt.
  1. 25 m Rücken mit Start
    Die Kinder können sich in Rückenlage unter Wasser abstossen, gleiten und mit anschliessendem Delfinbeinschlag das Rückenschwimmen einleiten. Dabei ist wichtig, dass sie die Gleitphase in Streamline-Position ausführen.
  2. Sechs Zyklen Brust
    Die Kinder können sechs Zyklen Brust schwimmen. Es ist wichtig, dass die Arm- und Beinbewegungen korrekt sind. Das Einatmen soll auf den Armzug abgestimmt werden.
  3. Rollwende Kraul und Rücken
    Die Kinder können eine vollständige Rollwende ausführen: anschwimmen (beim Rücken zusätzliche Drehung in Bauchlage), einleiten der Rollbewegung durch einen Delfinkick, Rolle vorwärts, Füsse zur Wand führen, Arme in Streamline-Position in Schwimmrichtung, abstossen (beim Kraul während des Abstossens Drehung in Bauchlage).
  1. 15 m Schmetterling einarmig
    Die Kinder können 15 Meter Schmetterling mit einem Arm schwimmen, der passive Arm befindet sich in Hochhalteposition. Dabei ist es wichtig, dass der Rhythmus (zwei Beinschläge pro Armzug) eingehalten wird. Die Einatmung kann entweder seitlich oder nach vorne ausgeführt werden.
  2. 15 m Brust
    Die Kinder können mit einer korrekten Koordination der Arme, Beine und Atmung Brust schwimmen. Dabei ist es wichtig, dass am Ende eines Zyklus eine kurze Gleitphase stattfindet.
  3. Kippwende Brust
    Die Kinder können eine regelkonforme Kippwende im Brustschwimmen ausführen. Dabei ist folgender Ablauf wichtig: anschwimmen, mit beiden Händen zeitgleich Wand berühren, Beine anhocken, Körper seitlich zur Einatmung aufrichten und dabei in entgegengesetzte Richtung kippen, abtauchen und Füsse zur Wand führen, Arme in Streamline-Position strecken und kräftig abstossen.
  1. 15 m Schmetterling
    Die Kinder können Schmetterling mit korrekter Arm-Bein-Koordination schwimmen. Dabei ist es wichtig, dass keine Pause vor der Rückholphase entsteht.
  2. 25 m Brust
    Die Kinder können mit korrekter Koordination effizient Brust schwimmen.
  3. 50 m Rücken mit Start und Rollwende
    Die Kinder können Rücken schwimmen. Der Start erfolgt mit Abstoss in Rückenlage im Wasser. Nach jeder Länge wird eine Rollwende ausgeführt.
  4. 50 m Kraul mit Startsprung und Rollwende
    Die Kinder können Kraul mit Dreier-Zug schwimmen. Zu Beginn erfolgt ein Startsprung. Nach jeder Länge wird eine Rollwende ausgeführt.

Hier findest Du die Evaluation Sheets der Level 1-10.

 

Die Specific-Ausbildung

Die Specific-Stufe ist unterteilt in die vier olympische Sportarten Schwimmen, Artistic Swimming, Wasserball und Wasserspringen. In jeder Sportart haben die Kinder die Möglichkeit, ihre sportliche Laufbahn weiterzuverfolgen. Zudem besteht die Möglichkeit im Breitensport Schwimmen das SLRG-Jugendbrevet zu erlangen.

Hier befinden sich die detaillierten Levelinhalte Specific und die Evaluation Sheets Specific.