Am 16. und 17. Januar fand in Tenero das erste Trainer- und Sportlerseminar von Swiss Aquatics statt. Während der zweitägigen Veranstaltung wurden in mehreren Theorie- und Praxiseinheiten die Themen Videoanalyse von Starts und Wenden intensiv behandelt.

 

Idee des Seminars:

Eine Plattform für alle Schweizer Trainer soll geschaffen werden, die eine gezielte Weiterbildung ermöglicht. Zu diesem Zweck werden nationale und internationale Experten eingeladen, die gemeinsam mit den Trainern relevante Themen erarbeiten und diese praxisnah umsetzen.

 

Thema des Seminars:

Videoanalyse von Rennen und Bewegungsabläufen

 

Experten:

Dr. Marek Polach

Ondrej Kubinek

Lina Nussbaumer

PD Dr. Dennis Born

Ablauf erstes Seminar:

Am 16. Januar trafen sich alle Teilnehmer und Experten mittags zu einem ersten Kennenlernen. In entspannter Atmosphäre begann der Austausch während eines gemeinsamen Mittagessens. Anschließend versammelten sich alle zum ersten Theorie-Input mit dem Titel „Starts – Turns – Underwater phases.“. Dieser wurde von dem international anerkannten Experten Marek Polach geleitet. Innerhalb einer Stunde gewährte er vertiefte Einblicke in seine Arbeit und Erfahrungen rund um die Videoanalyse von Startsprüngen. Anhand von Beispielen aus seiner Arbeit mit jungen nationalen Athleten, Junioren-Meisterschaftsmedaillengewinnern und Weltklasse-Athleten sprach er über die Vor- und Nachteile der jeweils sehr individuellen Ausführungen von Startsprüngen.

Daraufhin setzten die Experten, Trainer und Athleten das Gelernte in die Praxis um. Im Schwimmbad führte Dennis die Athleten zunächst durch eine wettkampforientierte Erwärmung, während die Trainer in die Arbeit mit dem Kistler-Block eingeführt wurden. Anschließend wurde die Gruppe für vier Stunden in zwei Teams aufgeteilt, um intensiv an der Verbesserung der Starts zu arbeiten.

  • Gruppe 1 analysierte zusammen mit Dennis und Lina die Starts mit Hilfe des Kistler-Blocks. Der Fokus lag dabei auf einer datenbasierten Optimierung der Starttechniken.
  • Gruppe 2 führte mit Marek spezifische Startübungen durch, die durch Videoanalysen ergänzt und besprochen wurden.

Die Trainer konnten dabei sowohl bei ihren eigenen Athleten als auch bei den anderen Teilnehmern neue Impulse und Ideen sammeln. Nach der Hälfte der Praxiseinheit wechselten die Gruppen.

Am Abend wurde den Teilnehmern mit einem entspannten Abendessen Zeit gegeben, um den umfangreichen Input des Tages zu verarbeiten.

Nach dem Essen präsentierte Marek einen weiteren Theorie-Input als Vorbereitung auf den zweiten Seminartag. Diesmal ging es um die wesentlichen Aspekte der Wenden. Anhand verschiedener Beispiele erläuterte er häufige Probleme bei Roll- und Kippwenden und zeigte Lösungsansätze auf. Anschließend stellte Lina ihre Masterarbeit zu Key Performance Indicators (KPIs) vor. Dabei ging sie darauf ein, welche geschlechtsspezifischen Faktoren für Starts und Wenden relevant sind. Es folgte eine Diskussion, bei der mithilfe von Daten- und Videobeispielen unterschiedliche Ansätze zur Analyse und Verbesserung von Starts vorgestellt wurden. Ziel war es, den Trainern aufzuzeigen, welche Erkenntnisse sich aus den mit dem Kistler-Block gewonnenen Daten ableiten lassen. Dieser erkenntnisreiche und lehrreiche Nachmittag/Abend wurde mit einer offenen Diskussion abgerundet.

Am nächsten Morgen startete der Seminartag nach einem stärkenden Frühstück wieder im Schwimmbad. Zunächst wurden die Athleten durch eine wettkampfnah gestaltete Erwärmung an Land und im Wasser auf die bevorstehenden Übungen vorbereitet. Dennis führte zusätzlich ein Aktivierungsprogramm vor, das die Athleten direkt vor dem Wettkampf für ihre Startvorbereitung nutzen können.

Anschließend wurde die Gruppe erneut geteilt:

  • Gruppe 1 arbeitete spezifisch an den Wenden mit Hilfe der Messplatten.
  • Gruppe 2 übte unter Mareks Anleitung die technische Ausführung der Wenden.

Nach drei intensiven Stunden im Schwimmbad folgte der abschließende Input des Seminars. Dieser wurde von Dennis geleitet und widmete sich der praktischen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Der Fokus lag dabei auf evidenzbasierter Entscheidungsfindung und Benchmarking. Er hat anschaulich dargelegt, welche Vorteile und Erkenntnisse sich aus der objektiven Überwachung des jährlichen Leistungsfortschritts gewinnen lassen. Den Abschluss des Seminars bildete eine offene Diskussionsrunde, in der Trainer, Athleten und Experten ihre Erkenntnisse und Erfahrungen austauschten.

 

Wir bedanken uns herzlich bei den Experten für ihren lehrreichen Input sowie bei allen Trainern und Athleten für ihre engagierte Teilnahme!

 

Die Informationen zu den nächsten beiden Seminaren im Jahr 2025 werden in Kürze veröffentlicht und an alle Vereine verteilt.