Noe PONTI of Switzerland prepares himself before competing in the Men's 50m Butterfly Semifinal during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Tuesday, Dec. 2, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Am ersten Wettkampftag der Kurzbahn-Europameisterschaften überzeugt Noè Ponti einmal mehr und qualifiziert sich über 50 Meter Schmetterling souverän für den morgigen Final. Gaia Rasmussen und Flavio Bucca schafften über 200 Meter Rücken den Einzug in die Halbfinals.

Heute Morgen um 10 Uhr startete in Lublin die diesjährigen Kurzbahn-Europameisterschaften, die mit jeweils zwei Sessions pro Tag von heute bis zum 7. Dezember ausgetragen werden. Drei Schweizer Athlet:innen qualifizierten sich für die Halbfinals am Abend: Noè Ponti über 50 m Schmetterling, und Gaia Rasmussen und Flavio Bucca über 200 m Rücken.

Noè Ponti dominiert das Feld
Der amtierende Weltrekordhalter über 50 m Schmetterling zeigte bereits am Morgen, dass er auch in Lublin die Konkurrenz fest im Griff hat. Mit 21,86 Sekunden setzte Noè Ponti die schnellste Zeit aller Vorläufe und blieb als einziger Athlet unter der 22-Sekunden-Marke. Für den Halbfinal am Abend kündigte Ponti eine fein dosierte Strategie an: "Ich habe viele Wettkämpfe diese Woche. Ich muss Energie sparen. Zusammen mit Massimo entscheiden wir, wie ich es heute Abend angehe."

Energie  sparen wollen, das sah man dem Tessiner im Halbfinal jedoch nicht an. Mit seiner Zeit von 21,51 Sekunden - einem neuem Championships Record - distanzierte er seine Konkurrenz um 4 Zehntel und mehr und unterstrich damit seine Ambitionen auf die Titelverteidigung.

Gaia RASMUSSEN of Switzerland reacts after competing in the Women’s 200m Backstroke Semifinal during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Tuesday, Dec. 2, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Noè zeigte sich nach seinem Rennen sichtlich zufrieden. "Ich bin endlich wieder eine Zeit geschwommen, die ich mag. Es war gut." Gemeinsam mit Coach Massimo nahm er nach dem Vorlauf Anpassungen vor. Er habe die Anzahl Züge auf 6 und 6 angepasst, um eine höhere Frequenz zu haben. Dies habe sich ausbezahlt.

Der Final über 50 Meter Schmetterling der Herren wird morgen Abend um 19:05 Uhr stattfinden. Zuvor steht für Noè jedoch noch der 100-Meter-Lagen-Vorlauf auf dem Programm. Dieser ist für 10:11 Uhr angesetzt.

Gaia Rasmussen mit Halbfinal bei ihrer ersten Elite-EM
Über 200 m Rücken lieferte Gaia Rasmussen einen mutigen und offensiven Vorlauf. Mit einem schnellen Anfangstempo (1:01.27 auf den ersten 100 m) sicherte sie sich in 2:07,80 Minuten als Zehnte souverän einen Platz im Halbfinal. Trotz der Qualifikation war Gaia kritisch mit sich selbst: "Ich wäre gerne ein bisschen besser geschwommen, aber für den Morgen ist es nicht schlecht. Heute Abend möchte ich mehr." Leider konnte sich die 21-jährige Genferin diesen Wunsch nicht erfüllen. Mit ihrer Zeit von 2:08,25 Minuten blieb sie im Halbfinal 45 Hundertstel über ihrer Vorlaufzeit und beendete das Rennen auf dem starken 12. Platz. Sie stand erstmals in einem Halbfinal auf Elite-Niveau und erlebte diesen Moment als intensiv und zugleich bereichernd. Es sei stressig gewesen, sagte sie, aber auch spannend. Mit ihrem Resultat zeigte sie sich zwar nicht ganz zufrieden. "Ich bin jedoch mit meinem Herz geschwommen und habe alles gegeben." Nun freue sie sich auf ihr nächstes Rennen, die 200 Meter Freistil morgen früh.

Flavio BUCCA of Switzerland competes in the Men's 200m Backstroke Semifinal during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Tuesday, Dec. 2, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Flavio Bucca mit zwei persönlichen Bestzeiten
Der 20-jährige Flavio Bucca schwamm über 200 m Rücken ebenfalls in den Halbfinal. Dank eines starken Auftritts in neuer persönlicher Bestzeit von 1:53,72 Minuten und etwas Wettkampfglück schaffte er den Einzug in den Halbfinal. Er profitierte davon, dass nur zwei Athleten pro Land in den Halbfinals starten dürfen, was jedoch seine starke Leistung keineswegs schmälert. Nach dem Rennen zeigte er sich überglücklich über die Zeit und die Halbfinalqualifikation und freute sich auf das Rennen am Abend. Er werde nun nochmals mit seinem Trainer anschauen, was man noch verbessern kann. Und dies gelang den beiden.

Im Halbfinal konnte sich der junge Thurgauer noch einmal steigern. Mit einem beherzten Auftritt verbesserte er seine Bestleistung ein weiteres Mal und beendete das Rennen in 1:53,54 Minuten auf dem guten 14. Platz.

Bereits an den Schweizer Meisterschaften vor zwei Wochen hatte er einen grossen Sprung nach vorne gemacht und seine Bestzeit um zwei Sekunden verbessert. Doch dass er diese Marke nochmals unterbieten konnte, kam für ihn selbst überraschend. Im Interview zeigte sich Flavio entsprechend zufrieden. Er betonte, wie gut es gelungen sei, die starke Form der letzten Wochen zu konservieren und mit kleinen Anpassungen weiter zu verfeinern. Den Leistungssprung führte er auch auf seine Trainingsumstellung zurück. Mit seinem neuen Coach Pablo Kutscher und dem Team in Uster habe er ein Umfeld gefunden, das ihn optimal pusht. Technik, Kraft, Starts und Wendungen - überall seien Fortschritte gelungen. Entsprechend gross war seine Freude nach dem Rennen.

Vanna DJAKOVIC of Switzerland competes in the Women’s 400m Freestyle Heats during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Tuesday, Dec. 2, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

In den Vorläufen standen noch weitere Schweizer Athlet:innen im Einsatz.

Über 400 m Freistil blieb die 19-jährige Vanna Djakovic knapp über ihrer persönlichen Bestzeit und beendete das Rennen als 18. in 4:08.56. Trotz der ansprechenden Zeit hätte sie eine etwas bessere Zeit erhofft: "Ich habe etwas mehr erwartet, weil ich mich in den letzten Tagen gut gefühlt hatte." Als nächstes steht für sie am Donnerstag nun das Rennen über die doppelte Distanz, die 800 m Freistil, auf dem Programm.

Ebenfalls über die 400 m Freistil am Start war Vannas Bruder Antonio. Mit seiner Zeit von 3:41.67 blieb er nur zwei Hundertstel über seiner Zeit der Schweizer Meisterschaften. Obwohl noch weit weg von seinem Schweizer Rekord, gab er sich nach seinem Rennen zuversichtlich: "Es gibt sicher ein paar Dinge, die ich noch verbessern kann, aber ich glaube, ich bin auf einem guten Weg zurück zu der Leistung, die ich schon zeigen konnte." Nun gilt sein Fokus auf dem 200er von Morgen und wünscht einen optimalen Rennverlauf, damit er die Schweiz wieder einmal in einem Halbfinal repräsentieren darf.

Der dritte über diese Distanz war heute Morgen Ilan Gagnebin. Der 21-jähirge Westschweizer nutzte dieses Rennen als Einstiegsrennen in diese Meisterschaft. Mit seiner Zeit von 3:49.14 blieb er zwar über seiner persönlichen Bestzeit, zeigte sich dennoch nicht unzufrieden. Es sei nicht ganz einfach gewesen mit der Vorbereitung, nur zwei Wochen nach den Schweizermeisterschaften. Sein Fokus liegt jedoch klar auf den 200 m Schmetterling. Dort gilt es dann alles zu geben.

Tiago BEHAR of Switzerland competes in the Men's 4x50m Freestyle Relay Heats during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Tuesday, Dec. 2, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Julien Niederberger ist im September nach Györ gewechselt, um nach sechs Jahren in der SATB in Tenero sich neue Impulse zu holen. Nun darf er bei seiner ersten Elite-EM teilnehmen. In seinem ersten Rennen über die 100 m Brust schlug er mit einer neuen Bestzeit von 1:00.76 an. Er hätte sich jedoch noch etwas mehr gewünscht: "Ich hatte gehofft, die Minute zu brechen. Aber ich bin glücklich." Zwar sind die 200 m Lagen seine Hauptdisziplin, doch die 100 m Brust würden immer Spass machen.

Über 100 m Brust war auch Maël Allegrini, Schweizer Rekordhalter über 50 m Brust, am Start. Auch er fand mit der Egalisierung seiner persönlichen Bestzeit gut in den Wettkampf. "Es war zwar etwas stressig, da ich gut starten wollte." Mit habe eine Bestzeit zeigen können, daher sei er zufrieden. Sein Fokus liegt klar auf dem 50 m Brust. Er fühle sich gut und hoffe am Samstag gut zu schwimmen.

Den Abschluss des Morgens machten die 4x50 m Freistilstaffeln. Am Start für die Schweiz waren Tiago Behar (21.82, PB), Maël Allegrini (21.69), Frédéric Hoigné (21.50) und Julien Niederberger (22.70). Mit ihrer Gesamtzeit von 1:27.71 beendeten sie das Rennen auf Platz 13.

Wir gratulieren allen Athlet:innen und dem gesamten Schweizer Team zu den heutigen Leistungen und wünschen für morgen viel Erfolg!

Das Schweizer Fernsehen überträgt die Rennen live
- RSI: Heats und Finals live, kommentiert von Igor Nastic und Andrea Mangia
- SRF: Finals live, kommentiert von Tobias Gross und Jeroen Hejiers
- RTS: Unkommentiert im Stream

Informationen zur EM finden Sie auf der offiziellen Eventwebseite von European Aquatics.