Vom 27. bis 30. November 2025 fand in Brno (Tschechien) das EU Nations Junior Women U20 Turnier statt - ein hochkarätiges Nachwuchsevent, an dem sechs Nationen teilnahmen: Tschechien, Deutschland, Schottland, Slowakei, die Schweiz und die British Hawks. Gespielt wurde im dynamischen Round-Robin-Format im modernen Sportzentrum Bazény Lužánky.
Für das Schweizer U20-Nationalteam war dieses Turnier ein wichtiger Gradmesser und zugleich ein beeindruckender Leistungsausweis für eine junge, hungrige Generation von Spielerinnen, die an diesem Wochenende viel Charakter, Spielintelligenz und Herz bewiesen.
Turnierverlauf der Schweiz
Spiel 1 – Schweiz vs. British Hawks
Zu Beginn suchte die Mannschaft noch ihren gemeinsamen Rhythmus, doch im weiteren Verlauf fand die Schweiz immer besser ins Spiel. Im zweiten Teil der Partie erhöhte das Team das Tempo, glich den Rückstand aus und sicherte sich ein verdientes Unentschieden. Im anschliessenden Penalty-Shootout musste sich die Schweiz jedoch knapp geschlagen geben.
Spiel 2 – Slowakei vs. Schweiz
Im zweiten Spiel traf die Schweiz am Nachmittag auf die Slowakei und zeigte von Beginn an eine deutlich höhere Effizienz und Klarheit im eigenen Spiel. Mit schnellem Umschaltspiel, konsequenten Abschlüssen und einer stabilen Defensive übernahm die Mannschaft früh die Kontrolle über die Partie. Die Schweizerinnen nutzten ihre Chancen entschlossen, setzten sich zunehmend ab und bestimmten über weite Strecken Tempo und Rhythmus des Spiels. Am Ende stand ein verdienter 16:10-Erfolg, der die starke Reaktion des Teams nach Spiel 1 und das wachsende Selbstvertrauen eindrucksvoll unterstrich.
Spiel 3 – Schottland vs. Schweiz
Das Duell gegen Schottland am Samstagmorgen entwickelte sich zu einem offensiven Feuerwerk. Die Schweiz dominierte über weite Strecken und zeigte eindrücklich, wie viel Qualität in der Mannschaft steckt. Ein klarer 13:26-Sieg stärkte das Selbstvertrauen und den Teamspirit.
Spiel 4 – Tschechien vs. Schweiz
Eines der emotionalsten Spiele des Turniers endete 13:13, ehe die Schweiz das Penalty-Shootout knapp verlor (16:15). Trotz der Niederlage blieb vor allem eines haften: Der unglaubliche Einsatzwillen, der Teamgeist und die Entschlossenheit, in jeder Spielsituation Verantwortung zu übernehmen.
Spiel 5 – Schweiz vs. Deutschland
Im letzten Spiel gegen Deutschland mobilisierte die Schweiz noch einmal alle Kräfte. Trotz einer 7:13-Niederlage zeigte das Team grosse Widerstandsfähigkeit, taktische Disziplin und einen ungebrochenen Kampfgeist bis zur letzten Sekunde.
Platz 4 beim U20 EU Nations – doch das Podest erzählt nur die halbe Geschichte
Wir hatten das Privileg, diesen jungen Frauen zuzusehen, und sie haben Eindruck gemacht. Sie haben gekämpft, geschwommen, gearbeitet und das Spiel gelesen, als würden sie mit einem einzigen Kopf denken. Jeder Sprint, jede Umschaltbewegung, jeder Zweikampf zeigte: Das ist ein Team, das nicht nur zusammen trainiert, sondern mit einem gemeinsamen Ziel spielt.
Ihr Spielverständnis, ihr Mut und ihr unbändiger Wille, jeden 50/50-Ball zu holen? Das war nicht einfach „gut“ oder „solide“: Das war ein Elite-Mindset – Nachwuchs-Star-Potential pur.
Mehrere Spielerinnen ragten besonders heraus, allen voran Amy Nussbaumer, die als Top Scorerin des gesamten Turniers ausgezeichnet wurde - ein historischer Moment für den Schweizer Juniorinnen-Wasserball und ein klares Zeichen, wohin sich dieses Team entwickelt.
Sie sind zu diesem Turnier gefahren, um jede Sekunde im Wasser ernst zu nehmen, und haben eine Konzentration und Reife gezeigt, die man nicht über Nacht lernt – sondern die aus Zeit, Vertrauen und harter Arbeit wächst.
Wir sind unglaublich stolz und gratulieren den Athletinnen und dem Coaching Team herzlich zu der starken Leistung! Und die Formel bleibt simpel: Arbeiten. Wachsen. Glauben. Wiederholen. Alles andere kommt von selbst.
Ein besonderer Dank gilt auch Schiedsrichter Jan Buob, der am Beckenrand im Einsatz stand und das Turnier mit seinem professionellen und engagierten Pfeifen massgeblich unterstützte - vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag!
Bericht: Tania Monti
Fotos: Czech Water Polo

