Bereit für Portugal

Mit einem intensiven Trainingslager in Ungarn hat die Schweizer U18-Wasserballnationalmannschaft der Herren ihre unmittelbare Vorbereitung auf die bevorstehende Europameisterschaft in Portugal abgeschlossen. Nationaltrainer Zoltan Hyc blickt im Gespräch auf eine Woche voller harter Arbeit, wertvoller Spielpraxis und wachsender Teamdynamik zurück.

Klarer Fokus auf Technik, Taktik und Teamgeist

"Unser Hauptziel war es, die Teamkohäsion zu stärken und unsere technische sowie taktische Vorbereitung zu optimieren", erklärt Hyc. Neben der physischen Fitness legte das Trainerteam besonderen Wert auf die Analyse der Spielstrategien und das Einüben von Automatismen, die im Turnier entscheidend sein könnten.

Härtetests gegen ungarische Spitzenmannschaften

Die Begegnungen mit renommierten ungarischen Teams wie Miskolc, Szeged und HVSC waren für Hyc ein zentraler Bestandteil des Camps: "Diese Spiele haben uns die Möglichkeit gegeben, gegen unterschiedliche Spielstile und ein hohes Intensitätsniveau anzutreten. Dadurch konnten wir unsere Stärken festigen, Schwachstellen erkennen und Korrekturen direkt umsetzen." Gleichzeitig sei die Mannschaft im Wettkampfmodus zusammengerückt.

Defensive Organisation und schnelle Umschaltmomente im Fokus

Taktisch wurde in Ungarn vor allem an der defensiven Organisation gearbeitet – verbunden mit einer schnellen Umschaltung in den Angriff. Präzise Pässe, klare Kommunikation im Wasser und Effizienz im Abschluss standen ebenso auf dem Trainingsplan wie das Verfeinern technischer Details jedes einzelnen Spielers. "Wir wollen vor dem Tor eiskalt agieren und in der Abwehr kompakt stehen", betont Hyc.

Gestärkter Zusammenhalt auf und neben dem Wasser

Laut dem Coach hat sich die Teamchemie während der Woche spürbar intensiviert. "Die gemeinsamen Trainings, Spiele und die Zeit abseits des Beckens haben uns noch enger zusammengeschweißt. Die Spieler unterstützen sich gegenseitig, und wir feiern unsere Erfolge als Einheit."

Ein prägender Moment

Als besonderen Moment beschreibt Hyc die natürliche Entstehung einer Teamhierarchie: "Es gab kleine Meinungsverschiedenheiten, aber keine ernsthaften Konflikte. Solche Situationen sind wichtig, um zu lernen, sich gegenseitig anzupassen und besser zu verstehen."

Positive Stimmung vor der EM

Zum Abschluss betont Hyc, wie wichtig es war, die Motivation nach einer langen Saison hochzuhalten: "Das ist auch ein sozialer Prozess. Ich glaube, wir haben es geschafft – das Team ist motiviert, harmonisch und bereit, in Portugal alles zu geben." Das Team ist bereit fürs Turnier!

Eindrücke aus dem Trainingslager

Erste Eindrücke und hoher Standard

Für Matteo Bittner war schon der erste Eindruck beeindruckend: "In Ungarn ist Wasserball etwas völlig anderes – es gibt Schwimmbäder, die nur für Wasserball gebaut sind. Die Konkurrenz ist in jeder Altersklasse enorm, und niemand hat seinen Platz in der ersten Mannschaft sicher."

Herausforderungen auf hohem Niveau

László Dongó erinnert sich besonders an ein Spiel: "Die intensivste Einheit war für mich das Match gegen die U20 von Miskolc. Physisch und taktisch war es sehr anspruchsvoll. Ihr Spiel war extrem gut organisiert, und es war schwer mitzuhalten – aber ich konnte viel lernen und hatte Spass daran, gegen so eine gute Mannschaft zu spielen."

Auch Cédric Lüthi hebt das Niveau der Gegner hervor: "Die ungarischen Teams wie Miskolc oder Szeged waren technisch und physisch stark. Wir haben uns aber gut geschlagen und konnten unser Können unter Beweis stellen."

Spielerisches Lernen und taktische Feinheiten

"Die Spiele haben uns ein sehr physisches und schnelles Spiel gezeigt", so Márton Nagy. "Wir konnten unsere Taktiken und die Vorgaben des Trainers umsetzen – eine perfekte Vorbereitung." Glenn Valsangiacomo betont die Arbeit in Überzahlsituationen: "Das strukturierte Training im 6-gegen-5 war sehr hilfreich. Wir haben feste Laufwege und Passfolgen geübt, um schnell zum Abschluss zu kommen."

Teamgeist als Schlüssel

Laut Barnabás Révész ist das Team in den letzten Monaten stark zusammengewachsen: "Es gibt immer wieder kleine Uneinigkeiten, aber im Wasser sind wir sehr stark und haben ein gutes Zusammenspiel." Auch Dániel Dongó lobt den Teamspirit: "Wir helfen uns gegenseitig, jeder gibt sein Bestes, und das motiviert die anderen ebenfalls. Die gute Atmosphäre stärkt unsere Leistung."

Erfahrungen und Ziele

Matteo Ribatti hat von den ungarischen Gegnern eine wichtige Lektion mitgenommen: "Bis zur letzten Sekunde kämpfen." Für Yannick Rutz liegt die aktuelle Stärke der Mannschaft in der Balance: "Wir sind sowohl offensiv als auch defensiv stark – das macht uns schwer einzuschätzen." Adriano Bozzo fühlt sich "mental und körperlich sehr gut vorbereitet" und will "alles geben, um etwas Wichtiges zu erreichen." Áron Horváth hat klare Ziele: "Dem Team helfen, viele Ausschlüsse herausholen und viele Tore schiessen." Leon Rübin sieht internationale Spiele nicht als Druck, sondern als Motivation: "Es ist meine erste Erfahrung auf dieser Bühne, und ich will dort wirklich alles geben."

Blick auf die Gruppenphase

Für Victor Aly-Maneint ist Bulgarien der schwerste Gegner: "Sie hatten drei Wochen intensives Vorbereitungscamp – das gibt ihnen physisch, taktisch und als Team einen Vorteil." Michael Würth ergänzt einen positiven Nebenaspekt: "Wir hatten ein schönes Hotel, ausgezeichnete Verpflegung und nur kurze Wege zum Schwimmbad." Die U18-Europameisterschaft Division I in Rio Maior beginnt für die Schweiz am 18. August mit dem Gruppenspiel gegen Dänemark – gefolgt von Duellen gegen Bulgarien und Irland. Für Hyc und seine Mannschaft ist das Ziel klar: die K.-o.-Phase erreichen und auf der europäischen Bühne ein Ausrufezeichen setzen.