Noe PONTI (red cap) of Switzerland reacts after finishing second 1/100 of Second behind Maxime Grousset (bottom) of France in the Men's 100m Butterfly Final during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Friday, Dec. 5, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Hundertstelkrimi im Final über 100 Meter Schmetterling

Es war erneut ein Krimi im Becken: Noè Ponti schwamm ein starkes Rennen über 100 m Schmetterling und sicherte sich in 48,11 Sekunden die Silbermedaille. Geschlagen wurde er nur hauchdünn - um 0.01 Sekunden - von Maxime Grousset. Einen Tag zuvor hatte Noè eine Hundertstel noch auf seiner Seite gehabt, diesmal entschied sie gegen ihn.

Noè zeigte sich nach dem Rennen trotz der hauchdünnen Niederlage zufrieden. Er habe sich gut gefühlt, sagte er, sei schnell geschwommen und insgesamt sehr zufrieden mit seiner Leistung. Der Ausschlag habe am Anschlag gelegen: Grousset, so Noè im Interview, verfüge wie bereits in Singapur über einen hervorragenden Anschlag – und auch diesmal habe das den Unterschied gemacht. Mit seiner Zeit von 48.1 sei er aber sehr, sehr schnell unterwegs gewesen, betonte er. Jetzt gelte es, sich bestmöglich zu erholen. Bereits morgen stehen für ihn die 200 m auf dem Programm

Nach dem packenden Finish über 100 m Schmetterling und der Silbermedaille von Noè Ponti hat sich sein Trainer Massimo Meloni zum Rennverlauf geäussert. Er zeigte sich zufrieden mit dem Resultat und betonte, dass eine Medaille immer ein Erfolg sei – gerade angesichts der starken internationalen Konkurrenz. Man könne gewinnen oder verlieren, und diesmal sei das Pendel zugunsten von Maxime Grousset ausgeschlagen, nachdem Noè tags zuvor über 100 m Lagen noch um eine Hundertstel vorne gelegen hatte.

Auch Massimo sah den Unterschied im Anschlag. Er erklärte, dass Pontis Anschlag nicht perfekt gewesen sei. Entscheidend sei aber vor allem die Wucht, mit der der kräftige Grousset die Anschlagplatte treffe – ein Faktor, der bereits mehrfach aufgefallen sei. Dieses Detail wolle das Team nun genauer analysieren, um besser zu verstehen, wo im Finish noch Zeitpotenzial liege.

Gian-Luca GARTMANN of Switzerland competes in the Men’s 200m Individual Medley (IM) Heats during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Friday, Dec. 5, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Starke Leistung und neue persönliche Bestzeit von Gian-Luca Gartmann

Gian-Luca Gartmann zeigte im Halbfinal über 200 m Lagen eine starke Leistung und belegte am Ende den 10. Rang. Den Einzug in den Final verpasste er dabei nur knapp. Dennoch durfte er sich über eine klare neue Bestzeit von 1:55.16 freuen.

Direkt nach dem Rennen sprach er offen über seine Gemütslage. Die Enttäuschung darüber, den Final so knapp verpasst zu haben, sei natürlich da, meinte er, doch gleichzeitig sei die Freude über die Bestzeit gross. Er habe alles gegeben, was möglich gewesen sei, und was die Konkurrenz mache, liege ohnehin ausserhalb seiner Kontrolle.

Der Halbfinal selbst war für den jungen Athlet aus Uster ein grosses Erlebnis: Einlaufen in ein Feld voller grosser Namen, Nervosität inklusive. Doch er habe sich gut fokussieren können und sei im entscheidenden Moment bei sich geblieben. Auch wenn der Finalplatz knapp ausser Reichweite blieb, zeigte Gartmann eine klare Aufwärtstendenz – und seine neue Bestzeit bestätigt, dass er in der kontinentalen Spitze angekommen ist.

Wir gratulieren den beiden Athleten und ihren Trainern herzlich zu diesen tollen Leistungen und wünschen für morgen viel Erfolg!

Morgen Vormittag werden in Lublin für einmal die Sprinter im Fokus stehen. Es werden die Vorläufe über 50 m Rücken (mit Angelina Patt, Gaia Rasmussen, Thierry Bollin, Flavio Bucca), Brust (mit Maël Allegrini, Gian-Luca Gartmann) und Freistil (Tiago Behar, Frédéric Hoigné) ausgetragen. Zudem stehen die 200 m Schmetterling mit Noè Ponti, Marius Toscan und Ilan Gagnebin und die 1500 m Freistil der Damen mit Vanna Djakovic auf dem Programm.

Das Schweizer Fernsehen überträgt die Rennen live
- RSI: Heats und Finals live, kommentiert von Igor Nastic und Andrea Mangia
- SRF: Finals live, kommentiert von Tobias Gross und Jeroen Hejiers
- RTS: Unkommentiert im Stream

Informationen zur EM finden Sie auf der offiziellen Eventwebseite von European Aquatics.