Noe PONTI of Switzerland celebrates with a Swiss flag on his way out after winning in the Men's 200m Butterfly Final during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Sunday, Dec. 7, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Noè Ponti fliegt in Lublin zu EM-Gold über 200 m Schmetterling

Noè Ponti hat an den Europameisterschaften in Lublin ein weiteres Glanzstück abgeliefert. Der Tessiner sicherte sich über 200 m Schmetterling in starken 1:50,17 Minuten die Goldmedaille und setzte sich dabei knapp gegen die beiden polnischen Zwillinge Krzysztof (1:50,24) und Michal (1:50,30) Chmielewski durch.

Das Rennen war von Beginn weg hoch intensiv. Noè ging mutig an, musste jedoch nach zahlreichen Starts in den vergangenen Tagen mit müden Armen und Beinen haushalten. Die Chmielewski-Brüder rückten auf der zweiten Rennhälfte spürbar näher, doch unser Top-Star aus dem Tessin behielt die Nerven, fand auf den letzten Metern noch einmal die entscheidende Energie und rettete seinen Vorsprung ins Ziel.

Nach dem Anschlag zeigte sich der 24-Jährige erleichtert und stolz. Trotz Erschöpfung habe er gewusst, dass der Entscheid im Kopf fallen werde, meinte er nach dem Rennen. Seine Erfahrungen aus unzähligen Finals zahlten sich erneut aus.

Mit diesem EM-Titel erweitert Noè seine ohnehin eindrückliche Sammlung: dreifacher Weltmeister, sechsfacher Europameister, Olympiamedaillengewinner und mehrfacher Weltrekordhalter. Und dennoch blickt er weiterhin hungrig nach vorne, mit dem Ziel, in seinem Sport noch viel mehr zu erreichen. In Lublin hat er einmal mehr bewiesen, dass er auf der grossen Bühne bereit ist, wenn es zählt.

Noe PONTI of Switzerland celebrates after winning in the Men's 200m Butterfly Final during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Sunday, Dec. 7, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Massimo Meloni lobt Noè's mentale Stärke und Konstanz nach EM-Gold

Nach dem packenden Sieg von Noè Ponti über 200 m Schmetterling an der EM in Lublin zeigte sich Trainer Massimo Meloni tief beeindruckt von der Leistung seines Schützlings. Im Interview sprach der Italiener offen über die enormen Herausforderungen der letzten Tage und darüber, weshalb Noè in seinen Augen derzeit weltweit einzigartig ist.

Massimo Meloni betonte, wie speziell dieses Gold für das gesamte Team sei. Der Final über 200 m Schmetterling war bereits das 13. Rennen von Noè an diesen Europameisterschaften. Selbst bei früheren Grossanlässen habe er nie ein derart umfangreiches Programm absolviert. Umso grösser sei die Freude, dass Noè trotz zunehmender Müdigkeit noch einmal eine Meisterleistung abrufen konnte.

Der Coach hob besonders Noès mentale Qualitäten hervor. Der Tessiner wisse sich hervorragend zu steuern, finde in entscheidenden Momenten immer wieder neue Energie und treffe mutige, aber kluge taktische Entscheidungen. Der schnelle Start und die anschliessende kontrollierte Renngestaltung seien ein Zeichen seiner Reife im Wettkampf.

Mael ALLEGRINI, Thierry BOLLIN, Noe PONTI and Tiago BEHAR celebrate after competing in the Men's 4x50m Medley Relay Heats during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Sunday, Dec. 7, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Starker Auftritt der Staffel über 4x50 Meter Lagen

Die Schweizer 4x50-m-Lagenstaffel zeigte im Final der Europameisterschaften in Lublin eine engagierte und zeitweise beeindruckende Leistung. Am Ende resultierte in neuem Schweizer Rekord von 1:31,98 Minuten ein 6. Platz in einem hochklassigen Feld, nur 14 Hundertstel hinter dem Podest.

Thierry Bollin brachte die Schweiz mit einem schnellen 23,03-Start ins Rennen. Mit starkem Start und sauberer Technik hielt er die Schweiz in der Spitzengruppe und übergab auf Rang 3. Maël Allegrini musste auf der Bruststrecke etwas Terrain preisgeben. Trotz solider 26,36 fiel das Team nach 100 Metern auf Rang 7 zurück, doch das Rennen blieb weiterhin eng. Auf der Schmetterlingsstrecke setzte Noè Ponti dann ein Ausrufezeichen. Mit einer herausragenden 21,35 zeigte er den schnellsten Schmetterlingsabschnitt des Rennens. Ponti machte gleich mehrere Positionen gut und brachte die Schweiz zwischenzeitlich auf Rang 2. Zum Abschluss hielt Tiago Behar in 21,24 gut dagegen. Doch im packenden Schlusssprint gegen mehrere internationale Top-Sprinter rutschte die Schweiz auf den finalen 6. Platz ab und beendete das Rennen in 1:31,98.

Das Quartett verbesserte mit ihrer Zeit von 1:31,98 Minuten den Schweizer Rekord, den sie am Morgen aufgestellt hatten, und dies um gleich 73 Hundertstel. Die Staffel zeigte eine kampfstarke, ausgeglichene und zeitweise spektakuläre Vorstellung - besonders dank Pontis energischem Zwischenspurt.

Nach dem Rennen zeigten sich die Schweizer trotz Rang 6 ausgesprochen zufrieden. Thierry Bollin, der die Schweiz mit einem starken Start ins Rennen gebracht hatte, freute sich über die Leistung, auch wenn es knapp nicht für eine Medaille gereicht hat. Dass erneut ein Schweizer Rekord gefallen ist, sei ein klares Zeichen, wie nah das Team an der Spitze dran ist. Diese Nähe motiviere enorm für kommende Aufgaben. Auch Noè Ponti zeigte sich zufrieden über die Mannschaftsleistung und lobte seine Teamkollegen ausdrücklich. Alle hätten ihre beste 50-m-Leistung dieser Europameisterschaften gezeigt. Er selbst habe nach seinem kräftezehrenden 200-m-Rennen zuvor nochmals alles mobilisiert. Die verpasste Medaille um nur ein Paar Hundertstel sei bitter, gehöre aber zum Sport.

Wir gratulieren Noè von Herzen zu seiner vierten Medaille und ziehen den Hut vor dieser grossartigen Leistung! Herzliche Gratulation auch der Staffel zu ihrer tollen Auftritt! Wir wünschen dem gesamten Team nun eine gute Heimreise,  gute Erholung und viel Erfolg für die weiteren Aufgaben!