Vanna DJAKOVIC of Switzerland competes in the Women’s 1500m Freestyle Heats during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Saturday, Dec. 6, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Schweizer Rekord für Vanna Djakovic

Vanna Djakovic hat heute Morgen im Vorlauf über 1500 Meter Freistil ein starkes Ausrufezeichen gesetzt und stellte eine neue nationale Bestzeit auf. In 16:15,73 verbesserte sie ihren Schweizer Rekord um 3,74 Sekunden. Die bisherige Bestzeit (16:19,47) hatte sie am 16. November bei den Schweizer Meisterschaften in Uster aufgestellt. Im hochklassigen Feld erreichte sie damit den 12. Rang.

Nach dem Rennen zeigte sie sich sehr zufrieden. Die ersten beiden Einsätze dieser EM seien für sie noch etwas schwieriger gewesen, sagte sie, doch über die 1500 Meter habe sie ihren Rhythmus gefunden. Der Rekord sei ein perfekter Abschluss. Taktisch versuchte sie, den Anschluss an ihre Bahn-Nachbarin zu halten. " Ich habe versucht, mit der Schwimmerin neben mir mitzuschwimmen. Ich wollte sie eigentlich auf den letzten 50 Metern noch überholen, aber dazu hat nicht mehr gereicht." Dennoch sei sie froh, ihr Rennen sauber durchgezogen zu haben und eine Verbesserung geschafft zu haben.

Physisch sei ein solcher Lauf natürlich fordernd, meinte Vanna, doch sie fühle sich insgesamt gut und freue sich vor allem über den neuen Rekord. Nun gehe es darum, zu regenerieren und den Fokus auf die kommenden Aufgaben zu richten.

Angelina PATT of Switzerland prepares herself before competing in the Women’s 200m Individual Medley (IM) Heats during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Friday, Dec. 5, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Vier Halbfinalqualifikationen

Angelina Patt hat sich über 50 m Rücken mit einer Zeit von 27,09 Sekunden für den Halbfinal qualifiziert. Als 15. schaffte sie den Sprung in die Top 16 und zeigte sich nach ihrem Rennen grundsätzlich zufrieden, auch wenn der Anschlag nicht ganz nach Wunsch gelang. «Das Einzige, was noch besser sein konnte, war der Anschlag. Der war ziemlich lang, aber ich bin froh, dass es fürs Halbfinal gereicht hat", sagte Patt im Anschluss. "Ich glaube, das können wir heute Abend schon noch besser machen.» Für den Halbfinal setzt sie sich ein klares Ziel: schneller werden. "Ich hoffe, es ist eine schnellere Zeit als das. Vielleicht reicht es auch für eine Bestzeit. Das wäre schon cool, aber ich freue mich einfach auf das Rennen." Eine neue Bestzeit würde zugleich einen Schweizer Rekord bedeuten.

Ebenfalls erfreulich verlief das Rennen für Thierry Bollin. Der Schweizer Rekordhalter über 50 Meter Rücken konnte sich mit seiner Zeit von 23.39 souverän für den Halbfinal qualifizieren. Als 12. zeigte er am Morgen eine starke Vorstellung und war entsprechend zufrieden.

"Ich bin super zufrieden. Das Wichtigste ist, eine Runde weiterzukommen und das habe ich geschafft. Jetzt heisst es Step by Step", sagte er nach dem Rennen. Sein Ziel ist klar: der Sprung ins Finale. "Und danach schauen wir. Über 50 Meter kann immer alles passieren."

Thierry war mit der schnellsten Meldezeit ins Rennen gestartet, die er in Budapest vor einem Jahr aufgestellt hatte. Er hatte jedoch in den vergangenen Monaten grosse gesundheitliche Probleme überwinden müssen. "Ich hatte eine schwere Lungenentzündung und war lange im Krankenhaus. Ich musste eine längere Pause einlegen. Aber jetzt bin ich glücklicher. Ich bin wieder hier und kann sogar mit den schnellsten mitschwimmen", meinte er mit einem Lächeln. Sein Comeback im Becken ist eindrücklich gelungen. Nun greift Bollin am Abend im Halbfinal an - mit klaren Ambitionen und neuem Selbstvertrauen.

Noe PONTI of Switzerland competes in the Men's 100m Butterfly Heats during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Thursday, Dec. 4, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Ebenfalls am Abend zu sehen sein wird Noè Ponti. Der Tessiner startete heute Vormittag im Vorlauf über 200 Meter Schmetterling und zeigte eine äusserst souveräne Vorstellung. Mit 1:52.34, der viertschnellsten Zeit des Vorlaufs, qualifizierte sich Ponti ohne Mühe für den Halbfinal von heute Abend. Er zeigte ein kontrolliertes Rennen, um weiterhin bestmöglich mit seinen Energiereserven zu haushalten.

Neben Ponti wird mit Ilan Gagnebin ein weiterer Schweizer den Halbfinal über 200 Meter Schmetterling bestreiten. Er lieferte ein starkes Rennen ab und erreichte in 1:55.61 den 17. Rang. Diese Zeit entsprach exakt jener des Griechen Siskos, die damit beide zusammen den letzten freien Halbfinalplatz belegten, was in der Regel ein Ausschwimmen um den letzten Platz bedeuten würde. Die Jury entschied jedoch, auf ein Swim-off zu verzichten – weshalb beide Athleten ins Halbfinal schwimmen dürfen. Damit treten am Abend ausnahmsweise 17 Schwimmer an.

Auf die Frage, ob er seine Zeit am Abend nochmals steigern könne, klang Gagnebin optimistisch: "Ich denke, am Nachmittag wird es noch ein bisschen besser. Ich werde etwas lockerer sein, ich habe ja am Morgen schon geschwommen, also gibt es keinen zusätzlichen Druck mehr. Ich glaube, das kann eine schöne Erfahrung und ein gutes Rennen werden."

Somit stehen heute Abend vier Athlet:innen von Swiss Aquatics im Einsatz. Noè Ponti und Ilan Gagnebin werden im Halbfinal 2 um 19:55 Uhr im Einsatz stehen. Der Halbfinal 2 über 50 Meter Rücken der Damen mit Angelina Patt ist für 20:09 Uhr geplant. Direkt im Anschluss, um 20:13 Uhr, ist dann Thierry Bollin in seinem Halbfinal über 50 m Rücken an der Reihe.

Neben den vier Halbfinalisten und der neuen Schweizer Rekordhalterin waren heute Morgen noch sieben weitere Schweizer Schwimmer:innen am Start.

Gaia Rasmussen zeigte über 50 m Rücken ein starkes Rennen und verbesserte ihre persönliche Bestzeit um sechs Zehntel auf 28.59 Sekunden. Damit belegte sie den 28. Platz und unterstrich ihre aufsteigende Form. Nach dem Rennen zeigte sie sich zufrieden, aber auch reflektiert: "Ich habe diese Strecke seit einem Jahr nicht mehr geschwommen, also ist es cool, aber es gibt noch viele Dinge, an denen ich arbeiten muss." Gleichzeitig betonte sie den Lerneffekt der EM: «Ich konnte viel beobachten, viele Orientierungspunkte mitnehmen und alles für die Zukunft nutzen. Es gibt mir Motivation, im Training noch schneller zu werden." Auch wenn nicht alle Läufe optimal liefen, ist Gaia stolz auf ihren Halbfinaleinzug: "Ja, natürlich, ich bin super happy, dass ich das geschafft habe. Schon am Morgen habe ich sehr gut geschwommen, also bin ich insgesamt zufrieden." Mit dieser Leistung sammelt die junge Genferin wertvolle Erfahrung für kommende Wettkämpfe und kann zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Flavio Bucca zeigte ebenfalls über 50 m Rücken ein solides Rennen und stoppte die Uhr bei 25.13 Sekunden, was den 40. Platz bedeutete. Für den jungen Schweizer war es nicht seine Paradedisziplin, dennoch konnte er wertvolle Erfahrungen aus dem Lauf mitnehmen. "Es hat sich ein bisschen besser angefühlt, wie es auf der Tafel war. Für ein Rennen am Morgen war es trotzdem solide. Ich denke, hätte ich es am Abend noch einmal schwimmen können, wäre es vielleicht noch schneller gegangen. Aber ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist", erklärte Flavio nach dem Rennen.

Seine Stärke liegt weiterhin auf den längeren Rückenstrecken, wo er im Halbfinale über 200 m Rücken überzeugt hatte. Über diese EM zieht er eine positive Bilanz: "Es war eine gute Erfahrung, die mir Selbstvertrauen gibt. Vor allem in meinem Hauptrennen, wo der Druck am höchsten war, konnte ich standhalten."

Gian-Luca GARTMANN of Switzerland competes in the Men’s 200m Individual Medley (IM) Heats during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Friday, Dec. 5, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Maël Allegrini schwamm über 50 m Brust in 26.94 Sekunden auf den 30. Platz. Damit verpasste er seine persönliche Bestzeit nur um zwei Zehntel und blieb knapp hinter dem Schweizer Rekord. Nach dem Rennen zeigte sich Allegrini etwas enttäuscht: "Ich bin nicht sehr zufrieden, ich dachte, ich könnte besser schwimmen. Ich hoffe, es reicht für das Halbfinal, aber ich glaube nicht. Jetzt hängt es von den anderen ab." Als Grund für die leicht verpasste Bestzeit nannte er vor allem technische Details: "Ich war zu weit vom Anschlag entfernt. Am Wende- und Zielbereich musste ich etwas gleiten, das hat mir ein paar Zehntel gekostet." Trotz der kleinen Enttäuschung blickt Allegrini auf ein solide Rennen zurück und kann die Erfahrungen für kommende Wettkämpfe nutzen.

Wie auch Maël stand Gian-Luca Gartmann heute Vormittag im Vorlauf über 50 m Brust am Start. Er erreichte in 26.94 Sekunden den 30. Platz, exakt zeitgleich mit seinem Teamkollegen Maël Allegrini. Für den 200-m-Lagen-Spezialisten war es ein solides Rennen, knapp über seiner persönlichen Bestzeit. Nach dem Lauf zeigte sich Gartmann zufrieden: "Die ersten 25 Meter sind ein bisschen von alleine gelaufen. Die zweite war auch gut, aber ein paar Dinge habe ich nicht ganz so gut gemacht. Im Grossen und Ganzen ist es sehr gut gegangen." Trotz der Herausforderung, zuvor eine schwere Erkältung überwunden zu haben, zieht er eine positive Bilanz: "Dass ich den Kopf nicht hängen lasse und trotzdem alles geben konnte, darauf bin ich schon ein wenig stolz."

In der Sprintdistanz 50 m Freistil waren im heutigen Vorlauf Tiago Behar und Frédéric Hoigné gemeldet. Tiago beendete sein Rennen in 21.97 Sekunden. Damit klassierte er sich auf dem 43. Rang in einem dichten und hochklassigen Sprintfeld. Nach seinem Lauf zeigte sich Behar grundsätzlich zufrieden, auch wenn nicht alles perfekt gelang. "Ich bin happy. Es gab ein paar Details, die ich gerne besser gemacht hätte, aber über 50 Meter geht alles so schnell – da passieren Fehler sehr leicht", meinte er. Gleichzeitig betonte er, dass seine Stärken eher auf den längeren Distanzen liegen: "Die 100 und 200 liegen mir mehr. Die 50 sind für mich ein bisschen zu kurz."

Marius TOSCAN of Switzerland competes in the Men's 200m Butterfly Heats during the 23rd European Aquatics Short Course Swimming Championships in Lublin, Poland, Saturday, Dec. 6, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Der 18-Jährige Frédéric Hoigné verbesserte seine persönliche Bestzeit auf 22.32 Sekunden und belegte damit den 50. Platz. Nach dem Rennen zeigte er sich zufrieden mit seinem ersten Auftritt auf dieser Bühne. "Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden. Es war ein sehr cooles Erlebnis. 50 m Freistil machen immer Spass. Dass ich gleich eine PB schwimmen konnte, ist super cool", sagte er strahlend. Für ihn war es ein wichtiger Moment, der zeigt, dass er im Training auf dem richtigen Weg ist. Aus diesen ersten Europameisterschaften nimmt Frédéric vor allem viele wertvolle Erfahrungen und Motivation mit: "Ganz viel Motivation fürs Training - und dass ich mich wieder qualifizieren kann für so einen Wettkampf. Es ist wirklich unglaublich, hier zu schwimmen. Das möchte ich wiederholen."

Dem dritten Schweizer, der über 200 m Schmetterling am Start war, lief es nicht nach Wunsch. Marius Toscan beendete sein Rennen über 200 m Schmetterling in 1:56.27 auf dem 21. Platz und war sichtlich enttäuscht nach seinem Auftritt.  "Bis nach 150 Metern war ich noch auf Kurs. In den letzten 50 Metern bin ich eingebrochen und „gestorben“", erklärte Toscan nach dem Rennen. Die Ursachen für den Leistungseinbruch seien noch unklar. "Ich schaue es mir die Zwischenzeiten an und frage Massimo, was er meint. Aber jetzt bin ich ratlos." Sein Hauptrennen, die 400 m Lagen, finden morgen statt.