Vom 12. bis 18. Juli 2025 absolvierte die Schweizer U16-Damen-Wasserballnationalmannschaft ihr Sommertrainingslager im Nationalen Sportzentrum Tenero. Unter der Leitung von Nationaltrainer Vladimir Bajković lag der Fokus in dieser Woche auf der individuellen technischen Weiterentwicklung der Spielerinnen – ganz im Sinne einer langfristigen Talentförderung.

Das Ziel dieses Camps war kein unmittelbarer Turniervorbereitungsschwerpunkt, sondern die gezielte Weiterentwicklung individueller Fähigkeiten", so Bajković. "Wir haben zwar täglich Trainingsspiele absolviert, aber der Fokus lag auf Technik, Spielverständnis und Teamfähigkeit."

Ein eingespieltes Team mit Perspektive

Die aktuelle Gruppe ist kein Neuprojekt - viele der Spielerinnen sind seit einem Jahr im strukturierten Programm der Nachwuchsnationalmannschaft eingebunden. Einige von ihnen könnten schon bald den Sprung in die nächsthöhere Kategorie schaffen: "Vier bis fünf Spielerinnen haben jetzt schon das Potenzial, bei der U18 mitzuspielen," sagt Bajković. Besonders hebt er Melissa Duarte hervor, die derzeit nicht am Camp teilnimmt, aber bereits eine feste Grösse im Kader der U18 ist. "Vier bis fünf Spielerinnen haben jetzt schon das Potenzial, bei der U18 mitzuspielen."

Der Trainer lobt Tenero ausdrücklich als Trainingsort: "Das Zentrum bietet hervorragende Bedingungen für die Entwicklung im Wasserball – als Coach würde ich mir wünschen, noch mehr Zeit hier mit den Teams verbringen zu können."

Die Herausforderungen für den Schweizer Frauenwasserball

Neben der sportlichen Arbeit spricht Bajković auch die strukturellen Herausforderungen an: "Das grösste Ziel ist es, die Basis im Frauenwasserball zu vergrössern - mehr Clubs, mehr Spielerinnen, mehr Spielpraxis. Nur so können wir dauerhaft Talente entwickeln und international konkurrenzfähig bleiben." Eine bessere Verankerung im Ligasystem und häufigere internationale Begegnungen seien dafür essenziell.

Zwischen Wassertrainings, Taktikbesprechungen und Teamritualen hat die Schweizer U16-Nationalmannschaft der Damen in Tenero nicht nur geschwitzt, sondern auch als Einheit neue Stärke gewonnen. Wir haben mit den Spielerinnen gesprochen – über ihre Motivation, ihre Ziele und das, was sie im Wasser und darüber hinaus verbindet.

Ein Aufgebot, das alles bedeutet und Ziele, die über den Beckenrand hinausreichen

Für viele beginnt der Traum im Wasser - und führt über harte Arbeit direkt ins Camp in Tenero. So wie für Léane Bütler, die offen sagt: "Das Aufgebot ins Nationalteam bedeutet mir sehr viel. Es ist sozusagen die Belohnung für die viele Zeit, die man für in den Trainings investiert". Die Spielerinnen wissen, dass in jeder Einheit mehr steckt als nur physischer Einsatz. Torhüterin Francesca trainiert mit Fokus auf ein grosses Ziel: "Einer meiner grössten Träume ist es, für die Europameisterschaften ausgewählt zu werden. Dafür arbeite ich diese Woche hart an meinen Reflexen, der Beinkraft und der Ausdauer". Jaël bringt bereits klare Stärken mit – und kennt ihre Baustellen: "Ich will mein Team mit meinem Schuss und Spielüberblick unterstützen, aber im Schwimmen muss ich unbedingt noch schneller werden."

Das Camp ist mehr als Schwimmzüge und Taktiktafeln – es ist eine Schule für Gemeinschaft. Nela Hüberli schwärmt: "Die Stimmung im Team ist super. Wir haben Spass, unterstützen uns und wenn wir zusammen Beachvolleyball spielen, schweisst uns das richtig zusammen." Auch Joya erlebt, wie stark die Motivation von innen und aus dem Team kommt: "Ich pushe mich gerne selbst, aber meine Teamkolleginnen geben mir Energie, weil wir einfach zusammen kämpfen. Ich will immer besser werden, und meine Familie steht voll hinter mir."

Darina merkt den Unterschied zwischen Vereins- und Nationalmannschaftstraining deutlich: "Im Verein ist das Niveau sehr unterschiedlich. Im Nationalteam ist alles anstrengender, aber auch fördernder." Und für Leonie ist klar, wohin der Weg führen soll: "Ich will auf hohem internationalen Niveau spielen und mithalten können."

Was man jüngere Wasserballerinnen raten würde…

Auch die Jüngsten im Team wissen schon, was es heisst, durchzuhalten und geben ihre Erfahrung gerne weiter. Elisabetta bringt es auf den Punkt: "Nicht aufgeben! Es ist so schön, die Resultate nach viel Training zu sehen. Und es gibt viele Mädchen, die dich dabei unterstützen." Dunja ergänzt motivierend: "Hab Spass und finde Freundinnen, die dich mitziehen. Wenn du dranbleibst und an dich glaubst, kannst du grosse Ziele erreichen."

Das Sommerlager in Tenero war für die U16-Damen-Nationalmannschaft mehr als nur ein weiterer Trainingsblock. Es war ein wichtiger Schritt im langfristigen Entwicklungsplan mit Blick auf eine erfolgreiche Zukunft im Schweizer Frauenwasserball. Und vielleicht sehen wir einige der jungen Talente schon bald bei der U18-EM in Malta wieder im Einsatz.