Am soeben zu Ende gegangenen FINA General Congress in Doha wurde erwartungsgemäss fast einstimmig der Kuwaiter Husain Al Musallam zum neuen FINA Präsidenten gewählt. Die Versammlung wurde vom Schweizer Anwalt Maître Carrard geleitet!

Die Wahlen der weiteren Bureau Mitglieder fielen aus Schweizer Sicht günstig aus, so wurde Eric van Heijningen (NL) bestätigt, Antonio Da Silva (POR), einer der „Verlierer“ der kürzlichen Wahlen des LEN Bureaus und Verbündete der Schweiz, ebenso wie Gille Sezionlale (FRA), Paolo Barelli’s Gegenkandidat an besagten Wahlen und Vladimir Salnikov ins Bureau aufgenommen.

Als neuer Generalsekretär wurde Herr Brent Nowicki (USA) vorgestellt, der von Beruf Anwalt ist, seit mehreren Jahren in der Schweiz lebt und für die Schweizer Nationalmannschaft Lacrosse (Ballsportart) spielt. Bartolo Consolo und Ewen Cameron hatten die Gelegenheit, sich sowohl mit dem neuen Präsidenten, den Büromitgliedern und dem Generalsekretär auszutauschen, was auch von ihrer Seite positiv aufgenommen wurde. Was an diesem Kongress augenfällig wurde, ist die schlechte Position des Europäischen Kontinentalverbandes. So waren zum Beispiel die drei Funktionäre, die von Amtes wegen Einsitz im Bureau der FINA haben, nicht persönlich vor Ort!

In seiner Antrittsrede versprach Husain Al Musallam gewichtige Reformen, so zum Beispiel Einsparungen bei den Ausgaben durch Anpassung der Löhne und der Taggelder, wobei er ankündigte, dass er gänzlich auf Entschädigungen von Seiten der FINA verzichte. Er will die Athleten in den Vordergrund stellen und mit dem eingesparten Geld verschiedene Entwicklungsprogramme anstossen, den Athleten mehr Preisgeld auszahlen und auch die Athleten direkt in die Entscheidungsprozesse einbinden. So soll zum ersten Mal an der nächsten Weltmeisterschaft ein Athletenparlament Vertreter wählen, die im Büro stimmberechtigt Einsitz nehmen sollen.

Zudem initiiert er ein Reform- und Ethikprogramm. Im Reformkomitee sitzen zwei Schweizer Anwälte, die Herren François Carrard als Vorsitzender und Herr Michele Bernasconi, Anwalt aus Zürich und langjähriger Begleiter Husain’s. Im Ethikkomitee sitzt mit Herrn Jean Gay nochmals ein Schweizer Anwalt.

Die weiteren Kommissionen werden erst im kommenden Jahr anlässlich einer Bureau Sitzung bestimmt.