Schlussbericht Central European Countries Swim Meet, 16.-18. Juli 2012, Belgrad

Die Schweizer Youth-Nationalmannschaft sammelte in Belgrad fleissig Medaillen: Sie gewannen 22-mal Edelmetall, nur Ungarn holte noch mehr. Die spannendste Angelegenheit war allerdings der Kampf um die Silbermedaille im Teamklassement. Ungarn verabschiedete sich schon bald in eine eigene Liga, zu dominant waren die jungen Schwimmerinnen und Schwimmer aus dem traditionellen Schwimmpowerhaus. Dahinter zeichnete sich ein Zweikampf zwischen dem Gastgeber Serbien und der Schweiz ab, wobei Serbien die längste Zeit die Nase leicht vorne hatte.

Im letzten, an Dramatik kaum zu überbietenden Staffelrennen über 4x200 Freistil der Herren kam es zum Dreikampf um die Silber- und Bronzemedaille zwischen Slowenien auf Bahn 4, Serbien auf Bahn 5 und der Schweiz auf Bahn 3. Die Ungarn gewannen auch diese Staffel, wie sämtliche anderen Staffelbewerbe davor. Serbien zog bis zum zweiten Schwimmer klar vorneweg, Slowenien dahinter, die Schweiz folgte doch schon mit  grossem Abstand an vierter Stelle. Das helvetische Quartett hatte mit Niederberger und Oberholzer sehr solide gestartet. D’Iorio machte auf dem dritten Abschnitt bereits etwas Boden gut, aber noch lag die Schweiz mit über 5 Sekunden Rückstand auf die anvisierten Serbien im Hintertreffen. Schlussschwimmer Tobel holte zwar mächtig auf, aber nach 750 Metern schien der Vorsprung auf die Serben dennoch zu gross, um die Partie noch zu kehren. Keiner weiss, woher Tobel danach die Kraft hergenommen hat, aber er fing den serbischen Schlussschwimmer auf den letzten zwei Metern noch ab. Er schlug nach 800 Metern mit 17 Hundertstelsekunden Vorsprung auf das Quartett aus Serbien auf Platz drei an, knapp hinter den Slowenen. Er stellte die schnellste Abschnittszeit im Feld. Dieser Kraftakt von Tobel  hob die Schweiz in Extremis noch auf den zweiten Platz der Teamwertung, den sie mit den punktegleichen Serben teilten.

Teamchef Adrian Andermatt zieht kurz nach dem Wettkampf ein positives Fazit. Zuerst lobte er den mit viel Herzblut organisierten Wettkampf, auch das Essen und das Hotel wurde geschätzt. Die Organisatoren versuchten, alle Wünsche zu erfüllen. Es gab auch einige Herausforderungen, wie die grosse Hitze, die auch im Bad und zum Teil in den Bussen zu schaffen machte, Stromausfälle unterbrachen den Wettkampf teilweise.

Den Schwimmern wird sicher die tolle Stimmung in Erinnerung bleiben, zusammen mit den anderen Nationen im Hotel. Die Coaches lobten sie Einstellungen der Schwimmer, was sich sich wie erwähnt in starken Staffelresultaten zeigte. Von Vorteil waren sicher die vorgängigen Kaderzusammenkünfte und Wettkämpfe, während denen sich das Team kennenlernen konnte.

Übersicht der Medaillengewinner

  • Solan Oberholzer: Silber 100 und 200 Brust
  • Havana Cueto Cabrera: Silber 200 Brust und 50 Brust
  • Julien Niederberger: Silber 200 Lagen, Silber 50 Brust
  • Manon Richard: Silber 50 Rücken, Bronze über 100 Rücken, Bronze 200 Rücken
  • Matteo Tobel: Bronze 200 Freistil, Bronze 50 Freistil
  • Dario Marcone: Bronze 100 Rücken
  • Flavio Bucca: Bronze 200 Rücken
  • Ian D’Iorio: Bronze 400 Lagen
  • Linda Hauser: Bronze 200 Lagen

Staffeln:

  • Damenstaffeln: Silber 4x100 Lagen (Richard, Cueto Cabrera, Capuano, Hauser), Bronze 4x100 Freistil (Capuano, Hauser, Balthasar, Hagen), Bronze 4x200 Freistil (Capuano, Balthasar, Hauser, Hagen)
  • Herrenstaffeln: Bronze über 4x100 Freistil (Tobel, D’Iorio, Marcone, Niederberger) und 4x100 Lagen (Marcone, Oberholzer, Sacu, Niederberger), Bronze 4x200 Freistil
  • Mixedstaffeln: Bronze über 4x100 Lagen (Marcone, Niederberger, Capuano, Hauser)

 

Die Resultate im Überblick:

https://live.swimrankings.net/30186/

 

Alle Fotos wurden vom Serbischen Schwimmverband zur Verfügung gestellt.