Noe PONTI of Switzerland and Roman MITYUKOV pose for a photo during the Swiss Short Course Swimming Championships in Oberkirch, Switzerland, Friday, Nov. 15, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Swiss Aquatics selektioniert fünf Schwimmer für die Poolwettkämpfe der Weltmeisterschaften in Singapur vom 27. Juli bis 3. August 2025 und vergibt eine Wildcard für eine weitere Qualifikationsmöglichkeit. Die Delegation für die U23-Europameisterschaften in Samorin (SVK) wurde ebenfalls nominiert. 

Ein kleines, aber sehr starkes und talentiertes Team wird im Juli nach Singapur reisen. Neben den Topstars der Schweizer Schwimmszene Noè Ponti und Roman Mityukov sind auch Antonio Djakovic, Marius Toscan und der WM-Debütant Gian-Luca Gartmann dabei. Vor Ort werden sie von den Trainern Massimo Meloni und Clément Bailly betreut. Erstmals seit Jahren muss das Schweizer Team an einer Langbahn-WM auf den ehemaligen Teamcaptain Jérémy Desplanches verzichten, der Ende letzten Jahres seinen Rücktritt bekannt gab.

Obwohl diese Athleten noch sehr jung sind, konnten sie bereits zahlreiche grosse Erfolge feiern. Die Teamleader Noè Ponti und Roman Mityukov dürfen beide bereits eine Olympische Bronzemedaille ihr Eigen nennen. Während Noè Ponti im vergangenen Jahr auf der Kurzbahn mehrere Weltrekorde aufstellte und sich drei Weltmeistertitel sicherte, wurde Roman Mityukov bei der Langbahn-WM 2024 in Doha Vizeweltmeister und gewann, neben EM-Bronze auch die bereits erwähnte Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Paris. Wie Noè Ponti bereits mehrfach betont hat, ist sein grosses Ziel eine Medaille an dieser Langbahn-WM. Jene Medaille, die ihm in seinem gut gefüllten Palmarès noch fehlt. Auch Roman Mityukov wird seine Leistungen der letzten beiden Weltmeisterschaften, Bronze in Fukuoka 2023 und Silber in Doha 2024, mindestens bestätigen wollen. Mit der aktuellen Form, in der sich die beiden Aushängeschilder von Swiss Aquatics befinden, stehen die Chancen gut, dass sich die Schweizer Schwimmfans auch in Singapur auf starke Auftritte freuen dürfen.

Gian-Luca GARTMANN of Switzerland competes in the Men's 200m Individual Medley (IM) Heats during the swimming events of the European Aquatics Championships in Belgrade, Serbia, Saturday, June 22, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Mit Antonio Djakovic steht ein weiterer Medaillengewinner eines Grossanlasses der vergangenen Saison im Aufgebot. Obwohl in den letzten Saisons immer wieder durch Verletzungen oder Krankheiten ausgebremst, konnte Antonio Djakovic auch im letzten Jahr zwei EM-Medaillen gewinnen. Nach den starken Auftritten bei der Langbahn-SM im April mit insgesamt sieben Goldmedaillen zeigt die Formkurve des 22-Jährigen wieder steil nach oben. In Singapur will er nun endlich wieder einen Wettkampf fit und ohne gesundheitliche Einschränkungen bestreiten und sein volles Leistungspotential abrufen können.

Marius Toscan ist auf diese Saison hin ins Nationale Leistungszentrum nach Tenero gewechselt und trainiert unter den Nationaltrainern Massimo Meloni und Andrea Mercuri zusammen mit Noè Ponti. Durch diesen Wechsel konnten neue Impulse im Training gesetzt werden. "Ich bin sehr zufrieden mit meinem neuen Trainingsumfeld. Wir haben ein starkes Team, in dem sich alle gegenseitig pushen – das motiviert mich enorm." Besonders wichtig sei für ihn, dass er jetzt auf einer 50 Meter-Bahn trainieren könne und dabei viel Platz habe. Mit diesem neuen Schwung will er auch in Singapur voll angreifen. Er möchte an dieser WM neue persönliche Bestzeiten schwimmen und möglichst weit nach vorne kommen, um die Lücke zu einem Final gut schliessen zu können, definiert der 23-jährige St. Galler seine Ziele. In Doha war er als Elfter über 400 m Lagen bereits nahe am Final der besten Acht. Nun soll es in Singapur klappen.

Lisa MAMIE (Silver 100m Breaststroke and Bronze 200m Breaststroke) and Antonio DJAKOVIC (Bronze 200m Freestyle) of Switzerland pose with their medals at the shore of the Donau river during the swimming events of the European Aquatics Championships in Belgrade, Serbia, Friday, June 21, 2024. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Gian-Luca Gartmann wird in Singapur erstmals an einer Weltmeisterschaft teilnehmen dürfen. "Es bedeutet mir sehr viel, die Schweiz an der WM vertreten zu dürfen, und dass es dazu noch an einem so schönen Ort ist, ist halt noch cooler." Die Ziele des 21-jährigen Schwimmers vom Schwimmclub Uster unterscheiden sich denn auch von denen seiner routinierten Teamkollegen. Da es seine erste WM sei, habe er sich keine konkreten Zielvorgaben gesetzt. Er wolle einfach alles aus sich herausholen und danach sagen können, er habe alles gegeben.

Für Lisa Mamié, zweifache Medaillengewinnerin an den Europameisterschaften im vergangenen Sommer, hat die Selektionskommission eine Wildcard für eine ausserordentliche Qualifikationsmöglichkeit beim Sette Colli Meeting in Rom (26.-28. Juni 2025) bewilligt. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen im Vorfeld der Langbahn-Schweizermeisterschaften konnte die Zürcherin dort die für vorselektionierte Athlet:innen erforderliche Leistungsbestätigung nicht erbringen. Mamié war aufgrund ihrer Leistungen bei den Weltmeisterschaften 2024 in Doha und der Finalteilnahme über 200 m Brust bereits vorselektioniert.  Sie erhält nun Ende Juni eine weitere, ausserordentliche Chance ihre Vorselektion zu bestätigen und sich doch noch für die WM in Singapur zu qualifizieren.

Während Noè Ponti, Roman Mityukov und Marius Toscan das Sette Colli Meeting vom 26. bis 28. Juni in Rom als Vorbereitungswettkampf für die WM in Singapur und Lisa Mamié als letzte Qualifikationschance nutzen, starten Antonio Djakovic und Gian-Luca Gartmann an den gleichzeitig stattfindenden U23-Europameisterschaften in Samorin (SVK). Zusammen mit sieben weiteren Athlet:innen werden sie ein konkurrenzfähiges Team bilden.

Gaia RASMUSSEN of Switzerland celebrates a New Swiss Record after competing in the Women’s 200m Backstroke during the Swiss Short Course Swimming Team Championships in Uster, Switzerland, Saturday, April 12, 2025. (Photo by Patrick B. Kraemer / MAGICPBK)

Mit neun Athlet:innen an die U23-EM in Šamorín (SVK)

Die U23-Europameisterschaften im Schwimmen werden in diesem Jahr erst zum zweiten Mal stattfinden. Die Wettkämpfe werden während drei Tagen vom 26. bis 28. Juni 2025 in Šamorín (SVK) ausgetragen. Neben Gian-Luca Gartmann und Antonio Djakovic werden mit Tiago Behar, Flavio Bucca und Julio Bernardon drei weitere Athleten und mit Amélie Bertschi, Vanna Djakovic, Gaia Rasmussen und Julia Ullmann vier Athletinnen die Schweiz in der Slowakei vertreten, die im Stande sein werden, um die vorderen Plätze mitzukämpfen. Als Trainer werden Paul Kutscher und Dirk Reinicke in Samorin dabei sein. Mit Ausnahme von Amélie Bertschi und Julio Bernardon, nota bene Schweizer Rekordhalter über 1500m Freistil, konnten alle bereits Erfahrungen an internationalen Meisterschaften der Elite sammeln. Bei Gaia Rasmussen war dies allerdings in einer anderen Sportart. 2022 nahm sie an der WM in Budapest teil, in der Sportart Artistic Swimming. Erst Ende 2022 sattelte die junge Genferin um, bestritt ihre ersten Schwimmwettkämpfe, und macht seither mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Zuletzt bei den Vereinsmeisterschaften in Uster, als sie den Schweizer Rekord über 200m Rücken von Maria Ugolkova verbesserte. Nun darf sie an ihren ersten internationalen Meisterschaften im Schwimmen teilnehmen.

Wir gratulieren allen Athlet:innen zu den Selektionen und wüschen für die Vorbereitung und die Wettkämpfe viel Erfolg!

 

World Aquatics Championships 2024, Aspire Dome, Doha (Photo by Tsutomu Kishimoto/World Aquatics)

Wichtige Termine in der weiteren Saisonplanung von Swiss Aquatics Swimming (Elite)

16. - 18. Mai: International Meeting Swann Oberson, Genf

17. - 25. Mai: Mare Nostrum Tour, Canet-en-Roussilon, Barcelona, Monaco

13. - 15. Juni: Kaderweekend, Tenero

16. - 24. Juni: Trainingslager, Sardinien

26. - 28. Juni: Internationales Schwimm-Meeting Sette Colli, Rom

26 - 28. Juni: U23-EM, Samorin

15. - 26. Juli: Pre-Camp WM, Singapur

27. Juli - 03. August: Weltmeisterschaften, Singapur

Welche Athlet:innen bei welchen Events am Start sein werden, wird individuell festgelegt.